Willi-Peter-Orgel der Kartäuserkirche
Ein musikalisches Baudenkmal im Kölner Vringsveedel
Auf der Westempore, die ehemalige Gästeempore der Kartäuser, steht heute die größte Orgel des evangelischen Köln: die Willi-Peter-Orgel aus dem Jahr 1960. Dieses in Nordrheinwestfalen einzigartige Instrument, zu dem nicht nur über 4000 Pfeifen gehören, die zusammen etwa 60 Register ergeben, sondern auch ein integriertes Glockenspiel, war nach dem Wiederaufbau der Kirche in den 1950er Jahren unter maßgeblicher Beteiligung von Professor Hans Klotz erbaut worden. Das einzigartige Instrument, auf der schon berühmte Organisten wie Marcel Dupré gespielt haben, wurde 2011 aufwendig von der Gemeinde nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert, das heißt: sie so weit es möglich ist, in den originalen Zustand zurückversetzt. Diese anspruchsvolle Aufgabe übernahm die Firma, die die Orgel ursprünglich auch hergestellt hatte: die Orgelbaufirma Willi Peter, die ihren Sitz in Mülheim am Rhein hat und die in den 1960er Jahren einen Großteil der neuen Orgeln im Bereich des damaligen Evangelischen Stadtkirchenverbands Köln hergestellt hatte. Dabei wird aber nicht in allen Bereichen der Originalzustand genau wiederhergestellt, sondern wohldosiert eine behutsame Modernisierung vorgenommen. So wurde etwa eine neue Setzeranlage eingebaut, wie sie heute im Orgelbau Standard ist. Auch die Verkabelung musste den heutigen Sicherheitsbestimmungen angepasst werden.
Das Ergebnis kann sich sehen und vor allem auch hören lassen.
Der Klang der Willi-Peter-Orgel
Organist Martin Weyer spielte am 27. Oktober 2013 auf der Willi-Peter-Orgel ein Gedenkkonzert zu Ehren von Hans Klotz, aus dem Sie hier einen Ausschnitt hören können.
Konzert auf der Willi-Peter-Orgel
Auf eine große konzertante Orgeltradition kann die Kartäuserkirche zurückblicken, verbunden mit den Namen großer Musiker wie Hans Klotz, Wolfram Gehring und Peter Neumann verbunden ist. Die Willi-Peter-Orgel, die 1960 erbaut und 1965 auf ihre derzeitige Größe von 60 Registern auf vier Manualen und Pedal erweitert wurde, zählt zu den wenigen Klangdenkmälern der späten Orgelbewegung in Deutschland. Zugleich ist sie die größte Orgel in einer evangelischen Kirche in Köln und ermöglicht aufgrund ihrer Klangfarbenvielfalt aber auch ihrer musikalischen Kraft die authentische Widergabe von Orgelmusik ganz unterschiedlicher Epochen.